Montag, 14. Januar 2008

16. Helligkeit ohne Lampe

»Mein Herr Vater, dieser Teufelskerl!« entfuhr es dem alten Wurstkübl, sich mühselig hochwindend. »Hat einen Geheimausgang angelegt!« Das Loch gab ein lang nachwedelndes Echo von sich, was auf eine immense Kubikmetrigkeit schließen ließ. »Also, ich hab die Buchseiten nicht herausgerissen, so viel weiß ich noch! – Doch wenn wir dieses Rätsel lösen wollen, müssen wir da hinein. Das riecht geradezu nach Erkenntnissen!« Aber wie würde man ohne Fackeln das Dunkel erhellen? Zudem hatten die Packpferde Ludmilla und Bundesbahn bei ihrem überstürzten Aufbruch Ruckdäschels orientalische Taschenlampensammlung mitgenommen, und die Glühbirnen an den Wänden waren fest mit den alten Generatoren verdrahtet. Jedoch weil Mehlhorn sämtliche Abenteuerliteratur, die je ins Deutsche übertragen worden war, in sich aufgesaugt hatte wie ein trockener Schwamm das Tröpfchen, war ihm sofort klar, nach welcher Manier man sich Lampen basteln würde. Ein paar umherstehende Flaschen wurden geschwind mit ein paar umherliegenden Uranabfällen gefüllt, die scheinbar niemand vermißte. So ausgestattet, und mangels besseren Wissens über Radioaktivität und ihre haarsträubenden Folgen auch keinerlei Gefahr durch dieselbe ausgesetzt, stiegen unsere fünf Exkursioner frohen Mutes einer nach dem anderen in den muffigen Schrank hinein.

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